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21. Februar 2007 - Neue Westfälische,
Lokalausgabe Lübbecke, Nr. 44/2007
Ausgrabungen abgeschlossen Kirchbauverein will
Weihnachten in St.-Ulricus-Kirche feiern VON WALDEMAR FREITAG
Pr. Oldendorf - Börninghausen. Die Menschen im Eggetal engagieren
sich seit Jahren für die Sanierung der mittelalterlichen Kirche St.-Ulricus.
Darunter viele, die sich im Kirchbauverein zusammengeschlossen haben. Nun
trafen sie sich zur Jahreshauptversammlung.
 „Wir wollen Weihnachten in der Kirche feiern“, sagte Vorsitzender Uwe
Ramsberg. Bis dahin soll die Renovierung abgeschlossen sein. „Dieses
Jahr gilt es noch einmal, die Ärmel hochzukrempeln und selbst Hand
anzulegen“, sagte Ramsberg. Aber auch im nächsten Jahr wartet noch viel
Arbeit: Der Kirchhof müsse gestaltet und die Grabsteinplatten an der
Nordseite müssten gesichert werden.
Als sich der Kirchenbauverein vor zwei Jahren gegründet hat, unterschrieben
rund 90 Menschen eine Mitgliedserklärung. Heute engagieren sich 471
Mitglieder für die St.-Ulricus-Kirche. „Unser Ziel ist es, noch in diesem
Jahr auf 500 Mitglieder zu kommen“, sagte Ramsberg.
Rund 10.000 Euro kommen jedes Jahr an Mitgliederbeiträgen in die
Vereinskasse. Der Kassenbestand beläuft sich derzeit auf 31.000 Euro.
Geld, das für die Renovierung der Kirche bereitliegt. Im vergangenen
Jahr schüttete der Verein rund 14.000 Euro aus. Davon flossen
4.000 Euro in die Ausgrabungen, mit 10.000 Euro wurde die Turmsanierung
bezuschusst.
Die Ausgrabungen sind Ende November abgeschlossen worden. Gespannt warten
die Eggetaler auf die Auswertung. „Wir erhoffen uns daraus so wichtige
Ergebnisse wie das Alter der frühesten Beerdigungen an einer Stelle, an der
später einmal der Kirchturm gebaut worden ist, oder die Antwort auf die
Frage, wie alt die Schicht über dem gewachsenen Boden ist“, sagte Ramsberg.
Die Ausgrabungen – 2.500 Arbeitsstunden waren notwendig – seien mit Hilfe
des Kirchbauvereins planmäßig verlaufen. Gefunden wurden unter anderem mehr
als 70 Münzen aus verschiedenen Jahrhunderten. Aber es gab auch wichtige
Erkenntnisse zu der Baufolge. „Heute wissen wir, dass es eine Kirche gab,
bevor der Turm gebaut wurde. Wir haben auch gesehen und dokumentiert, dass
vor dem Bau der ersten Kirche schon Siedlungsspuren im gewachsenen Boden
nachzuweisen gewesen sind“, sagte Ramsberg.
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