|
11. Januar 2007 - Neue Westfälische,
Lokalausgabe Lübbecke, Nr. 9/2007
„Das ist der größte Baustein“ Stiftungen
helfen bei Sanierung der mittelalterlichen Börninghauser Ulricus-Kirche
VON JOERN SPREEN-LEDEBUR
Pr. Oldendorf - Börninghausen. Es ist eine verspätete Weihnachtsgabe
– oder auch ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Dieses Präsent hat gestern
Nachmittag auf jeden Fall für Freude in der evangelischen Kirchengemeinde
Börninghausen gesorgt.
Die Gemeinde mit Ortspfarrer Friedrich Wilhelm Beckmann
an der Spitze engagiert sich seit Jahren für die Sanierung der mittelalterlichen St.-
Ulricus-Kirche. Viel haben sie schon geschafft, können auf eine erfolgreiche
Sanierung der ehedem einsturzgefährdeten gotischen Gewölbe und des Turmes
verweisen.
Die Restaurierung des Gotteshauses kostet Geld. Viel Geld. Und hier helfen
jetzt die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmale (KiBa) und die
Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Die KiBa gibt 10.000 Euro, die DSD
70.000 Euro für die Restaurierung der aus dem 15. bis 17. Jahrhundert
stammenden Gewölbemalereien in St. Ulricus. Einen Fördervertrag überreichten
gestern Nachmittag Inge Beinke (Osnabrück), Joachim Beins (Osnabrück) und
Heinz-Jürgen Nepke (Bad Essen) vom Ortskuratorium in Osnabrück der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz an Pfarrer Beckmann. „Das ist der größte Baustein“,
freute sich Beckmann während der Vertrags-Unterzeichnung im
Albert-Schweitzer-Haus und dankte den Stiftungen für deren große Hilfe.
Die teilweise aus dem 15. Jahrhundert stammenden Fresken, die unter anderem
mehrere Apostel und den Kirchenpatron St. Ulrich darstellen, müssen nach
Angaben Beckmanns fachmännisch gereinigt werden. Nach Aussage der
Denkmal-Experten sei der Zustand der Malereien noch gut.
Bereits vor knapp zwei Jahren hatten die beiden Stiftungen die Arbeiten in
St. Ulricus mit jeweils 20.000 Euro gefördert. Die Börninghauser Kirche ist
nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eines von 190
Förderprojekten der Stiftung allein in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit hat
die Stiftung mit Hilfe von privaten Spenden und Mitteln der Lotterie
Glücksspirale bisher mehr als 3.200 bedrohte Denkmale mit einer Summe von
insgesamt mehr als 350 Millionen Euro unterstützt.
Für das Eggetaler Gotteshaus setzt sich neben dem Kirchbauverein immer
wieder auch Ortspfarrer Beckmann ein – so wie jetzt: Beckmann vollendet am
kommenden Freitag sein 60. Lebensjahr und deshalb findet am Sonntag, 14.
Januar, ab 9.45 Uhr ein Festgottesdienst im Albert-Schweitzer-Haus statt.
Auf persönliche Geschenke verzichtet der Seelsorger. Anstelle von Geschenken
bittet Beckmann um Spenden für die Kirchen-Sanierung.
Beckmann hofft übrigens, dass die Kirche Ende dieses Jahres wieder für den
Gottesdienst genutzt werden kann.
|
|